Die Überschrift sagt schon einen großen Teil dieses Blogs aus.
Denke einmal darüber nach: "Im Kleinen liegt das Große"!
Wir freuen uns auf den Ausbildungslehrgängen immer über jeden einzelnen Teilnehmer, und wir versuchen immer, 110% zu geben und jede einzelne Technik verständlich an den Mann/Frau zu bringen.
Teilnehmer, die schon öfters auf unseren Lehrgängen waren, dürfen dann auch immer mal nach Vorne kommen, um die eine oder andere Technik vorzuzeigen.
Genau hier unterscheidet sich die Spreu vom Weizen. Natürlich wissen wir auch, dass alle Menschen unterschiedliche Aufnahmefähigkeiten haben, und gerade deshalb sind bei uns immer am Anfang Wiederholungen angesagt, um das Erlernte zu festigen und Fehler auszumerzen.
Ein kleines Beispiel soll verdeutlichen, was wir bezwecken.
Immer wieder erleben wir beim Vorzeigen eines Handbeugehebels (wenn man bsw. an der Jacke festgehaslten wird, dass der Partner seine Hand beim Ansetzen des Handbeugehebels einfach losläßt.
Dieses wird auf der Straße nicht passieren. Oftmals hat man es mit einem eisenharten Griff zu tun, da der Angreifer damit bezweckt, dich vielleicht noch näher heranzuziehen.
Als erstes muss es mir in Fleisch und Blut übergegangen sein, solche Griffe zu lösen.
(Schocktechniken, Nervendruckpunkte).
Den gravierensten Fehler sehen wir, dass beim Ansetzen des Beugehebels, der Gegner in deine Richtung zu Boden gezogen wird. Hast Du vorher bemerkt, dass sich hinter dir vielleicht Hindernisse befinden, die dich stolpern lassen?
Unterschätze nie einen Gegner auf der Straße. Was macht der mit seiner anderen Hand?
Die baumelt nicht untätig an seiner Körperseite herunter, sondern wird sich in deine Richtung, meist zum Kopf bewegen und dich festhalten und mitziehen oder dir einen Schlag zentrieren, der sich gewaschen hat.
Ebenfalls bemerke ich oft, dass die Teilnehmer beim Beugehebel an den Fingern drücken. Dies mag aus Unwissenheit oder aus der sehr schnell zeitlich ablaufenden Perspektive geschehen. Doch ein Druck auf die Finger lässt den Angreifer nur lächeln.
Der Druck muss unterhalb der Knöchel mit beiden Daumen gesetzt werden.
Im Gegensatz zum Zug in deine Richtung (auf der Matte sieht das immer sehr elegant aus und reicht vielleicht bei Prüfungen aus, nicht aber in Gefahr auf der Straße), musst du nun aber mit Druck den Beugehebel ausführen und dabei gleichzeitig seinen Ellenbogen Richtung seiner Hüfte drücken.
Hier wirst du nun feststellen, dass seine Körperbewegung nicht auf dich zukommt, sondern geradewegs nach unten auf den Boden geht und seine andere Hand keine Chance zum Griff oder Schlag haben wird.
Genauso verhält es sich beim Würgegriff.
Der Angreifer hat seinen Kehlkopf in meiner Armbeuge. Da er beim Würgeansatz seine Schultern hochziehen und seine Halsmuskeln anspannen wird, hat er genügend Luft, um mir das Leben bei einem Straßenkampf noch lange schwer zu machen. Will ich das? Bei einem Angriff auf der Straße muss die Verteidigung schnell gehen. Deshalb setze ich den Würger lieber an der Halsseite ( Di17, Di 18, Dü 16 oder Ma 9 ) an. Dies lässt seinen Körper umgehend deysfunktionieren, die Beine knicken ein, und u.U. kommt ein schnellerer K.O. zustande, als beim Luftabdrücken.
Kampfkunst ist das Eine - realistische Selbstverteidigung das Andere.
Im Kleinen liegt das Große - und muss immer wieder trainiert werden.
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